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Mastaba "G-östlich" = G 2005 (Reisner)

Bezeichnung:   Mastaba "G-östlich" entspricht Mastaba G 2005 (Reisner)
Typus:   Werksteinmastaba
Namen:
   
Grabherr:
  Im Kultraum, West-Wand, auf dem Scheintürarchitrav:
N-spr (Ranke, PN II, 293, 10).
Ebenso auf dem gefundenen Architrav Cleveland, 1920.1993 und dem Bildfeld von Schacht G 2005 B (ÄMUL 2556)
Frau:
  Auf Architrav Cleveland, 1920.1993: Nfr-jw-O(w).t-Or(.w) (Ranke, PN II, 298,5).
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
   
Titel:    
Grabherr:
 

Auf einen in Schacht G 2005 B verworfen gefundenen Bildfeld einer Scheintür (ÄMUL 2556 - der Name des Verstorbenen ist tw. zerstört - N-[spr]) folgende Titel eines:
jry-X.t nzw; jmy-wsX.t; jmy-r# s.t
"Vertrauter der Angelegenheiten des Königs"; "Der in der Opferhalle ist"; "Vorsteher der Lagerräume"

Zu den Titeln: siehe Jones, Index OK, 327,1206; 50,252; 239,876.
Zum Titel jmy-wsX.t: Fischer, OMRO 41, 1960, S. 3 und Kaplony, Or. 41, 1972, S. 35.

Frau:
  Auf Architrav Cleveland, 1920.1993: jry-X.t nzw
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 


Lage des Grabes:   Plan von Friedhof G 2000- West
Detailansicht Mastaba G 2005

Ausgrabungszeitpunkt:   1903
Ausgräber:   Otto Völz (Architekt) und Georg Steindorff
Datierung:   Mittlere 5. Dynastie
     
Aufbau der Grabanlage:    
Allgemein:
  Die Mastaba "G östlich" wurde 1903 von Steindorff per Versuchsgrabung nur in Teilen ausgegraben, da er sich doch recht bald bewusst wurde, dass sich die Mastaba bereits oder "halb" wie Steindorff es im Tagebuch erwähnt, auf Reisners Grabungsgebiet befand. Jene Gräber die bei den ersten "Sondierungen" deutlich auf amerikanischem Gebiet lagen wurden hingegen sofort aufgegeben.
Hinzukommt bei der Mastaba, dass Steindorff sie bei der Benennung ebenfalls mit "Mastaba G" bezeichnet, wie auch die Mastaba D 203, diesen Irrtum bemerkt Steindorff relativ spät und vollzieht dann eine Umbenennung in "G-östlich", was aber trotzdem in den Tagebucheinträgen zu einiger Verwirrung beiträgt. Die Zuweisung der Mastaba an G 2005 ist aufgrund der ergänzenden Tagebucheinträge von 1926 als gesichert zu betrachten. Vgl. dazu auch die Besprechung von Mastaba G = D 203.
Steindorff ergräbt von der Mastaba G 2005 die Schächte G 2005 A, B, D und E, sowie Y (Bezeichnungen von Reisner) und die Kultkammer. In Schacht B (Steindorff "G-östlich" Nr. 2) fand er vervorfen das Bildfeld einer Scheintür (ÄMUL 2556) und in der Sargkammer, den aus dem Fels gehauenen Sarg mit zerschlagen Deckel. Im Sarg selbst fanden sich neben bräunlichen Staub Perlen von grüner Farbe und Stücke eines Tonverschlusses mit Stempel mit dem Namen des Sahure (Verbleib beider Stücke unbekannt, wahrscheinlich uninventarisierter Kriegsverlust des ÄMUL).
Die restliche archäologische Beschreibung der Mastaba (Anbauten, Kultkammer, Serdab etc.) wird hier bis auf Grabschacht G 2005 B nicht vorgenommen, da Steindorff's Aufzeichnungen keine weiteren Rückschlüsse zu der Anlage bieten und die Mastaba letzendlich 1936 von Reisner ausgegraben und ist unter http://www.gizapyramids.org einsehbar.
Anbauten:
   
Kultkammer:
   
Serdab:
 
Grabschächte:
 

Schacht B: Im Schacht verworfen ein Bildfeld einer Scheintür (ÄMUL 2556). Die aus dem Fels gehauene Sargkammer öffnet sich nach Westen. Der Eingang war mit großen Steinen verlegt. Im boden der Kammer ein aus dem Fels herausgearbeiteter Sarg, der mit einem Deckel verschlossen war. Der Deckel war jedoch bei seiner Auffindung bereits zerschlagen. Im Sarg lag bräunlicher Staub, Perlen von grüner Farbe und das Stück eines Tonverschlusses mit dem Namen Sahures.

     
Heutiger Zustand:    
     
Funde:  

In Schacht B befand sich verworfen das Bildfeld einer Scheintür - (ÄMUL 2556). Das Objekt wurde bei Porter/Moss fälschlich Mastaba D 203 zugewiesen wurde aber gewiss in Schacht G 2005 B gefunden.
Im Sarg fanden sich Perlen von grüner Farbe und der Rest eines Tonverschlusses mit Siegelabrollung. (Verbleib unbekannt, vermutlich uninventarisierter Kreigsverlust des ÄMUL)

Bei der Grabung von Montague Ballard 1902 wurde ein Architrav eines N-spr gefunden. Der genaue Fundort ist unbekannt, jedoch scheint der Architrav (Cleveland, 1920.1930) aus dem Grab zu kommen.

     
Photos:  

 

     
Archivalien:  

Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf]
S. 63 Die, westl. vom Uhemka zu derselben von O. nach W. schreitenden Strasse liegen müsste, bringt zunächst nur ziemlich rohes Mauerwerk zu Tage. Ob dies zu einer grösseren Mastaba gehört, muss noch festgestellt werden.
Nördl. von Mastaba A (beim Tesj)
werden mit kleiner Mannschaft die Reinigungsarbeiten fortgesetzt. Er wird ein Brunnen gefunden, der an die schmale Nordwand von A angebaut ist (No. 2330)
An verschiedenen Stellen wurden heute Versuchsgrabungen angestellt:
1) die schon gestern auf Veranlassung des Reis MaHmûd begonnen, vor der SO-Ecke in Lespsius’ Mastaba 23, ohne Erfolg:
2) etwas weiter westl. genau südlich von 23, kommen Ziegelmauern heraus; […]

S. 74 […] An den Mastabas nördl. von A. wird weiter gearbeitet; die in das amerikanische Gebiet reichenden werden aufgegeben. […]

S. 82 […] Auf dem Platze bei den Mastabas des Sen-nu u. des Hetpi wird die Arbeit fortgesetzt, etwas bei der Mastaba nördl. von A. […]

S. 88  In der nö. Mastaba (bei A) sind in einem Brunnen (a) ein schöner Stein,
S. 88
Mit Relief und Inschrift (beides Hochrelief) gefunden; guter Stil der 4. Dynastie. Der Block ist verworfen. L. sitzt der Verstorbene vor d. Speisetisch; es ist:
Der Name selbst ist absichtlich getilgt S. 88
Nachmittags wird begonnen, die zahlreichen (etwa 20) Brunnen auszuräumen. Der von O. her gegen die Mastaba C angelegte Versuchsgraben führt auch in zieml. Tiefe (etwa Mannshöhe) auf keine Mauer. Dagegen stösst der von C aus heute in östl. Richtung gezogene Graben bald auf Mauerwerk. […]

S. 98 S. 98

S. 102 […] Ausserdem sind noch 6 Brunnen fertig auszuräumen: E 1.3, J 2.3. F 3 und G 2. Die 5 ersten werden beendigt, ohne nennenswerte Ergebnisse. […]

S. 103 […] An Brunnen G2 wird weiter gearbeitet. Fundstücke kommen nicht heraus.

S. 107 […] Brunnen G2 wird fertig ausgeräumt. Auf seinem Grunde öffnet sich nach Westen eine grosse, aus dem Fels gehauene Kammer. Der Eingang war mit grossen Steinen verlegt. Im Boden der Kammer ein rechteckiger Sarg aus dem Fels gearbeitet. Er war mit einem Deckel geschlossen, der aber in Stücken liegt (wohl zerschlagen). In dem Sarge bräunlicher Staub; in ihm finden sich Perlen S. 107 von grüner Farbe und das Stücke eines Thonverschlusses mit  Stempel: S. 107 Nachmittag Besuch von Pelizaeus u. Konsul Anton. Abends gearbeitet.

S. 204 […] 4. dann an die Mastaba gegangen, die halb auf  Mace’s Gebiet liegt, und von uns früher ausgegraben wurde. Sie ist, wie ich heute sehe, auch G genannt worden, um Verwechslung zu vermeiden, heißt sie „G östlich“. Heute ihren südlichsten Bir, in dem im Laufe der Zeit wieder viel Sand gefallen ist, gereinigt. […]

S. 210 […] Die Reinigungsarbeit findet statt bei G (östlich) und auf der Mastaba des Uhemka. In dem Bir inzwischen viel Sand gefallen. Verschiedene Bire aufgenommen. […]Arbeit: G (östlich) in Uhemka. Aufgenommen: Bir 4 6 1 im Pfeilersaal von N, ferner 3 und 4

 

S. 211  von Mastaba G (östlich). […]

S. 212 […] Noch etwas Reinigungsarbeit auf G östlich, dann hauptsächlich Uhemka. […]

S. 214 […]Aufgenommen Mastaba G (östlich) 2 Bire im Uhemka und Schnitt etc. von K. […]

Tagebuch 1926:
S. 6
S. 6
S. 30
S. 30
S. 31
S. 31

     
Anmerkungen:  
     
Bibliographie:  

Spiekermann, Antje, Steindorff und Mastaba G 2005, in, Zur Zierde gereicht... - Festschrift Bettina Schmitz zum 60. Geburtstag am 24. Juli 2008, S.. 241–249 = Hildesheimer Ägyptologische Beiträge 50.